Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsschwerpunkte am Zentrum für Translationswissenschaft sind:

  • Technologien und soziokognitive Prozesse im translatorischen Handeln
  • Translation im sozialen, institutionellen und medialen Kontext

Übersicht der Forschungsgruppen

Technologien und soziokognitive Prozesse im translatorischen Handeln

Der Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf soziologische, kognitive und technologische Aspekte heutiger und zukünftiger Translationspraxis und untersucht, wie Translator*innen (Übersetzer*innen, Dolmetscher*innen) und andere Beteiligte miteinander und mit der Technologie interagieren. Innovative Methoden der Untersuchung und Entwicklung von Prozessen, Akteur*innen, Netzwerken, Ressourcen und Technologien werden eingesetzt, um Herausforderungen und Lösungsstrategien translatorischer Praxis sichtbar zu machen. Forschungsziel ist auch die Weiterentwicklung einer Vielfalt an Werkzeugen des maschinellen bzw. computergestützten Übersetzens und Dolmetschens, der Sprachindustrie und der damit zusammenhängenden multilingualen terminologischen und anderen multimodalen Sprachressourcen. Forschungsthemen sind in diesem Kontext u. a. die kognitionswissenschaftliche Modellierung und Repräsentation terminologischer Dynamik, sprachlicher Vielfalt und der Variation in der multilingualen Fachkommunikation; die kognitiven Anforderungen verschiedener Nutzer*innengruppen (Usability, Accessibility) an sprachtechnologische Werkzeuge und an Sprachressourcen; Möglichkeiten und Grenzen der Formalisier- und Automatisierbarkeit translatorischer Arbeitsprozesse in der internationalen Sprachindustrie und die Bewertung der sozio-kognitiven und -kommunikativen Auswirkungen dieser Technisierung. Dabei geht es insbesondere um die Weiterentwicklung der neuen Paradigmen der maschinellen Übersetzung, des Multilingual Semantic Web und der Verarbeitung terminologischer Daten aus der Sicht der Computerlinguistik sowie aus der Perspektive einer soziokognitiven Technikfolgenabschätzung.

Translation im sozialen, institutionellen und medialen Kontext

Dieser Forschungsschwerpunkt fokussiert auf translatorische Handlungsprozesse und -produkteund verschiedene mediale Manifestationen von Translation in unterschiedlichen soziokulturellen Kommunikationszusammenhängen in Geschichte und Gegenwart. Untersucht werden dabei die Stellung und Rolle von Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen in konkreten institutionellen Kontexten, die Funktion und Wirkung von Translaten im Gefüge der Zielkultur sowie die Zusammenhänge zwischen Translation und anderen Formen transkultureller Kommunikation wie zum Beispiel der Lingua franca-Kommunikation. Einen wesentlichen Teil bilden dabei auch diesozialen, institutionellen und medialen Bedingungen barrierefreier Kommunikation in ihren vielfältigen Formen und Funktionen. Diese Forschung greift insbesondere auf soziologische Theorien und sozialwissenschaftliche Methoden sowie diskursanalytische und kritisch-reflexive Ansätze zurück. Im Bereich des Übersetzens werden Vermittlungsprozesse und deren Bedingungsgefüge in verschiedenen sozialen Feldern wie der transkulturellen Fachkommunikation und der literarisch-medialen Produktion thematisiert; im Bereich des Dolmetschens stellt das translatorische Handeln in Behörden, Gerichten und Gesundheitseinrichtungen zunehmendmultikultureller Gesellschaften ein vorrangiges Aufgabenfeld dar.

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