Außenministerium

© Sebastian Felder

Sebastian Felder

  • Attaché (Verwaltungsangelegenheiten) an der Österreichischen Botschaft in Addis Abeba
  • Arbeitgeber: Österreichisches Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
  • Abschlussjahr (MA) am ZTW: 2023

Wie bist Du zu dem Job gekommen?      

Zur Zeit der Bewerbung befand ich mich in Spanien und war als Sprachassistent für Deutsch an einer spanischen Sekundarschule tätig. Als der Zeitpunkt näherrückte, sich nach einer neuen Beschäftigung für die Zukunft umzusehen, habe ich verschiedene Bewerbungen im In- und Ausland versandt und bin per Zufall auf die Ausschreibung des sogenannten Préalables, des Auswahlverfahrens für den gehobenen Dienst im Außenministerium, gestoßen. Ohne mir Chancen bei diesem mehrstufigen Verfahren auszumalen, bestand ich die entsprechenden Prüfungen und konnte es selbst kaum glauben, tatsächlich aufgenommen worden zu sein. Nichts ist unmöglich. :)

Welche beruflichen Stationen hast Du vorher schon durchlaufen? 

Ich war als Tutor an der Universität Wien, als Programmofficer beim Österreichischen Austauschdienst, als Übersetzer, Lehrkraft und Sprachdienstleister tätig.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?         

Es handelt sich um eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der kein Tag dem anderen gleicht. Während es heute Routineangelegenheiten auf der Botschaft sind, z. B. Notpässe oder diverse Dokumente ausstellen, sind es morgen komplexe Konsularfälle, die es zu betreuen gilt, z.B. Rückholaktionen einer Familie im Irak, die erheblicher Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt ist.

Meine erste Mission im Rahmen der ministeriumsinternen Ausbildung führte mich für sechs Monate nach Jordanien, das ich kennen und schätzen gelernt habe. Die anfängliche Voreingenommenheit, die ich gegenüber dem Nahen Osten in Bezug auf Rechteeinschränkungen, Religion, Lebensweise der Menschen etc. hegte, sollte innerhalb weniger Wochen durch den direkten Kontakt mit der lokalen Bevölkerung und deren Erzählungen sowie während der Arbeitstätigkeit an der Botschaft einer differenzierten und weit offeneren Sicht weichen. Zwar war es nicht einfach, sich in einem neuen Lebens- und Arbeitsumfeld zurechtzufinden, fernab von Familie und Freunden neu zu beginnen, Kontakte zu knüpfen und auf Zeit Teil einer anderen Gesellschaft zu sein, allerdings war die Erfahrung auf persönlicher und beruflicher Ebene sowohl wertvoll als auch bereichernd und bestärkte mich in meiner Entscheidung, diesen Weg zu gehen. Als Mitarbeiter*in im Auswärtigen Dienst verpflichtet man sich nämlich, den Ort der Arbeitsverrichtung im Vier-Jahres-Takt zu wechseln. Abwechslung ist somit ein Leben lang gegeben.

Tipps für den Berufseinstieg

Führt Euch stets vor Augen, dass Grenzen nur im Geiste bestehen. Mit der richtigen Portion Motivation und etwas Glück schafft man es nahezu überall hin. :)

 

Weitere Infos:

Gehobener auswärtiger Dienst – Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA; Außenministerium)

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Interview: September 2023